Jüdin, ermordet in Auschwitz
Hedwig Bähr wurde am 07.08.1891 in Memmingen geboren. Sie war alleinstehend und als Haushälterin ausgebildet. Sie lebte, als “Haustochter”, die im Haushalt mithilft, bei ihren Eltern in der Herrenstraße 12. Am 01.09.1938, als der Druck durch die Nazis in Memmingen immer stärker wurde, zog sie nach Berlin-Charlottenburg, zu Verwandten, wo sie fortan lebte. Ihre beiden Neffen waren bereits 1933 und 1936 nach England emigriert.
Emanuel Wolf, ihr Schwager, emigrierte 1939 ebenfalls nach England und schaffte es, seinen eigenen Vater nach England mitzunehmen. Aber sein Versuch, seine Schwägerin Hedwig mitzunehmen scheiterte am nationalsozialistischen Regime. In der Familienchronik der Wolf-Nachkommen in England wird dazu vermerkt: „Could not get Hedwig out, died in concentration camp”. Am 14.12.1942 wurde sie ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, und kam dort ums Leben.
Im Oktober 2016 wurde für Hedwig Bähr ein Stolperstein vor ihrem Elternhaus, Roßmarkt 5 (ehemals Schweizerberg 5) verlegt. Auch an die Geschwister Martha Frank, geb. Bähr und Hugo Bähr erinnern dort Stolpersteine.
Ursula Hinske-Gengnagel